10.08.2023

Konzern auf Abwegen: 3000 Euro für unmoralische Gegenleistung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach unseren Aktionen der letzten Wochen fand nun der erste Verhandlungstermin mit der Arbeitgeberseite zu unserer konzernweiten Forderung der 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie statt.

Nach all den Anstrengungen und Entbehrungen der letzten Jahre bot der Konzern uns an, dass wir über die Auszahlung der 3.000 Euro sprechen können, wenn wir gleichzeitig eine tarifliche Regelung zur Verhinderung bzw. Absenkung von Rechtsansprüchen, z.B. bei zu vergütenden Umkleidezeiten, treffen würden.

Im Klartext: Der Konzern fordert ein Tauschgeschäft im Sinne von "Ihr erhaltet etwas Einmaliges und dafür müsst ihr uns etwas nachhaltiges, rechtlich gesichertes geben."
Dieses vergiftete Angebot haben wir in aller Schärfe und mit viel Unverständnis sofort klar zurückgewiesen.
Wir werden uns nicht zum Handlanger für eine solche Personalpolitik machen. Vielmehr sind wir erschrocken darüber, welches Bild der Konzern damit zeichnet. Ist das die neue gute Sozialpartnerschaft? In einer guten Sozialpartnerschaft haben vergiftete Angebote keinen Platz! Gleichzeitig betonte der Konzern, dass sie die Inflationsausgleichsprämie durchaus auszahlen könnten, aber es nicht wollen.
Unsere Antwort: Jetzt erst recht! Wir werden nicht nachlassen, um uns für die Durchsetzung von 3.000 Euro konzernweit für alle Konzernbeschäftigten einzusetzen.
Mit Sorge schauen wir jedoch auf das Verhandlungsergebnis des Cockpits im Hinblick auf die 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Es scheint so als hätte sich der Konzern mit seiner Vorstellung durchgesetzt. Die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie ist hier nämlich an über ein halbes Jahr ohne nachhaltige Vergütungserhöhung gekoppelt. Genau das wollen wir verhindern! Wir wollen keine Einmalzahlung zur Absenkung oder Aussetzung nachhaltiger Vergütungserhöhungen. Nachhaltige Vergütungserhöhungen sind in Zeiten hoher Inflation das A & O und stehen für uns nicht zur Disposition.
Um es nochmal klar zu sagen: Sollte der Konzern einen solchen Plan für die ver.di-Tarifverhandlungen im Konzern weiterhin verfolgen, dann werden wir darauf als ver.di eine eindeutige Antwort geben. Dann macht der Konzern Streiks in den verschiedenen Bereichen des Konzerns unausweichlich.
Bis dahin setzen wir unsere Aktivitäten fort. Denn wer solche Signale an sein Personal sendet, dem muss nun klar und deutlich vermittelt werden, dass ohne uns alle in den Betrieben nichts läuft!
Ein anderes Thema:
Vor kurzem fand die Delegiertenversammlung der von euch gewählten Delegierten unseres gesamten Konzerns zur Aufsichtsratswahl statt. ver.di wurde klar stärkste Kraft und mit vier Aufsichtsratsmitgliedern in den Aufsichtsrat gewählt und stellt mit Christine Behle weiterhin die stellv. Aufsichtsrats- vorsitzende. Ein großer Erfolg, den wir nur gemeinsam erreichen konnten. Wir bedanken uns bei euch allen für eure Unterstützung und diesen klaren Vertrauensbeweis. Auch nach der Wahl setzen wir uns für stärkere Investitionen ins Personal und einen starken, gemeinsamen Aviation-Konzern ein!

3000 Euro Konzern auf Abwegen Autor: Marvin Reschinsky

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