10.06.2020

Ergebnis von Spitzengespräch vom 10.06.2020

Liebe Mitglieder, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen
Am heutigen Mittwochnachmittag (10.06.2020) fand in Frankfurt der sogenannte zweite Tarifgipfel zwischen der Arbeitgeberseite und uns als ver.di sowie weiteren Gewerkschaften im LAC statt.

Für uns waren bei diesem Termin Karin van Hall, Christian Hirsch, Christine Behle und Frank Hartstein anwesend
Inhaltlicher Schwerpunkt des Gipfels war die Kernfrage, nach der Positionierung der Gewerkschaften zu den von der Lufthansa geforderten Beiträgen der Beschäftigten. Die Geschäftsführung hat deutlich gemacht, dass sie sparen muss, Kosten reduzieren will und hier auch nicht die Personalkosten außen vorlassen wird. Wir haben unsererseits deutlich gemacht, dass wir keinen Blanco-Scheck ausstellen werden um Personalkosten zu reduzieren. Wir haben deutlich gemacht, dass solch ein Prozess nur mit Absicherung für uns als Lufthanseat*innen funktionieren kann und wir diesen Prozess gemeinsam gestalten müssen. Wir werden nicht fahrlässig eure tariflichen Standards auf das Tableau des Arbeitgebers legen, damit Lufthansa sich die besten Stücke aussuchen kann. Gleichzeitig ist uns aber allen bewusst, dass es bei der sich abzeichnenden Entwicklung der Produktion und Berücksichtigung aller Umstände es zu stark befristeten Maßnahmen kommen kann, die sozial vertretbar und für uns alle – egal ob in der Technik, dem Boden, der Kabine, der IT und allen anderen Bereichen respektabel sein müssen.
Wir sind uns dem Ernst der Lage der Lufthansa AG bewusst. Wir sind uns aber in gleicher Art und Weise bewusst, dass die Lage für jede Lufthanseatin und jeden Lufthanseaten mindestens genauso ernst ist.

Was sind die nächsten Schritte?

Die Lufthansa möchte bis zum 22.06.2020 eine Übereinkunft über den weiteren Weg der Tarifpartner treffen. Die Lufthansa möchte, in ihren Worten, schnelle substantielle Beiträge von uns allen zur Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen haben. Sie haben auch verkündet, dass weltweit rund 26.000 Arbeitsplätze vom Abbau bedroht sind. Davon rund die Hälfte in Deutschland. Eine unvorstellbar hohe Zahl, die ein noch höheres Angst-Szenario bei jeder einzelnen Kollegin bzw. jedem einzelnen Kollegen entstehen lässt. Lufthansa ist stark abhängig vom Interkont-Geschäft. Lufthansa braucht Passagiere, die auch bereit sind, für ein Ticket Geld in die Hand zu nehmen, Lufthansa braucht Buchungseingänge. Lufthansa muss aber auch bewusst sein, dass auch weitere Stellschrauben außerhalb der Personalkosten gestellt werden müssen, um Kosten zu sparen.
Wir werden uns mit der ver.di-Konzerntarifkommission der Lufthansa, in der alle Geschäftsfelder mit Ausnahme des Cockpits vertreten sind, und unseren ver.di Interessensvertretungen diesem Szenario stellen. Wir werden mit Euch gemeinsam diesen Prozess weiter gestalten und werden weiter mit Lufthansa für Euch und eure erkämpften tariflichen Standards einstehen. Das ist unser Auftrag. – Diesem Auftrag stellen wir uns auch weiterhin. Wir werden alles tun, um die berechtigen Existenz-Ängste durch Absicherung zu lösen.
Jede Einzelne und jeder Einzelne von uns kann dazu ihren bzw. seinen Beitrag leisten. Lasst uns ver.di als Gewerkschaft durchsetzungsstärker und größer werden. Lasst uns gemeinsam nicht nur im Stillen, sondern auch im Lauten noch sichtbarer werden, und lasst uns gemeinsam stolze Lufthanseatinnen und Lufthanseaten sein, die nicht nur für ihren Kranich kämpfen, sondern auch für unsere Arbeitsbedingungen, unsere tariflichen Standards und für jeden einzelnen Arbeitsplatz.
Mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt aus unserer Sicht auf die Dinge nicht schreiben.
Wir werden fortlaufend über die weiteren Entwicklungen informieren.

Spitzengespräch Coronakrise Lufthansa Autor: Dennis Dacke - ver.di

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