Vereinigung Luftfahrt e.V.
27.03.2024

Schlichtungsergebnis DLH 28.03.2024

In den vergangenen Tagen habt ihr euch äußerst stark an der Urabstimmung in den Betrieben beteiligt. Die Wahlbeteiligung war enorm und liegt sicher an der Spitze der Urabstimmungen in ver.di - und das in der Kürze der Zeit und trotz Osterferien! Allein in Hamburg kamen in den ersten drei Stunden bereits über 600 Stimmabgaben zusammen. Das Ergebnis eurer Urabstimmung: 93,99% (bei der LTLS: 93%) haben sich für einen Erzwingungsstreik ausgesprochen.

Gleichzeitig wollten wir in einer Schlichtung versuchen ohne weitere Streiks zu einem schnelleren und guten Ergebnis für diese Tarifrunde zu kommen. Das ist aus der Konzerntarifkommission nun gelungen. Unser gemeinsamer Plan ging auf: Mit der Urabstimmung den Druck aufzubauen, um sowohl die Arbeitgeber als auch die Schlichter zu bewegen. Und das erreichten wir nur, weil ihr seit Monaten so viel Entschlossenheit und Geschlossenheit in den Betrieben gezeigt habt. Mit dem "neuen Boden" kann man Berge versetzen. Ihr habt euch weder von Arbeitgeberkommunikationen, Streikbruchprämien oder der Vorstellung über längere Streiks von eurem und unserem Weg abbringen lassen.

Die Schlichtung war anstrengend, aber konstruktiv. Ab und zu mussten wir unsere Position deutlich ggü. den Arbeitgebern, aber auch ggü. den Schlichtern klarmachen. Dabei gab es auch einen Punkt, an dem die Schlichtung fast gescheitert wäre. Beide (!) Schlichter haben es jedoch geschafft, uns zurück auf einen Pfad zu bringen, wo gemeinsame Lösungsräume ausgelotet werden konnten. Am Ende der Schlichtung sah der Prozess vor, dass beide Seiten der Schlichtungskommission - Arbeitgeber und ver.di - sich zur Schlichtungsempfehlung verhalten mussten. Auf unserer Seite der Schlichtungskommission saßen vier Konzerntarifkommissionsmitglieder sowie Mira Ball als Verhandlungsführung LTLS und Marvin Reschinsky als Konzernverhandlungsführer. Ohne eine mehrheitliche Annahme gäbe es kein Ergebnis der Schlichtung und könnte der neue Stand in den Betrieben jetzt nicht von euch diskutiert werden.

Die Schlichtungsempfehlung wurde deshalb, aber auch aus Überzeugung, dass sie durch euch in den Betrieben zur Zustimmung kommen kann, von uns einstimmig angenommen. Die beiden Schlichter waren so nicht gezwungen mitzustimmen oder uns eine Schlichtungsempfehlung "überzustülpen". Die Schlichtungsempfehlung wurde heute in der ver.di- Konzerntarifkommission ausführlich beraten und für gut befunden. Anschließend musste sie zu einem Eckpunktepapier verarbeitet werden, um euch auch die Details beantworten zu können.

Auf Basis dieses Eckpunktepapiers wird nun, wie zuvor auch, in den Betrieben mit euren Tarifbotschafter:innen diskutiert. Als Verhandlungsführer wird Marvin Reschinsky selbst in den nächsten Tagen an den Standorten Frankfurt, München und Hamburg in den Betrieben vor Ort sein und Frage und Antwort stehen. Nach der Diskussion und Bewertung in den Betrieben startet dann die ver.di-Mitgliederbefragung zum Eckpunktepapier. Weitere Details dazu folgen in Kürze. Auch wenn Medien und Arbeitgeber von einem Tarifabschluss sprechen: erst durch eure Annahme wird es dazu kommen. Es bleibt dabei: Beteiligung und Transparenz bis zum Schluss!

  • Erhöhung der Vergütungen um 7%, mind. jedoch 280 Euro zum 1.1.24.
  • Weitere Erhöhung der Vergütungen um 150 Euro (Sockel) plus 2% zum 1.3.25.
  • Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro (2.000 Euro im April oder Mai 24, 1.000 Euroim November 2024, Teilzeit pro rata, weitere Details zu Stichtagen bei euren Tarifbotschafter:innenvor Ort).
  • Einführung einer monatl. Wechselschichtzulage (alte Fassung von 2002, Ergänzung um den Punkt, dass es sich um wechselnde Schichten handeln muss) in Höhe von 3,6% vom Grundgehalt ab 1.8.24.
  • Abschaffung der ostdeutschen Manteltarifverträge, möglichst zum 1.7.24, spätestens zum 1.1.25. Ab 1.7.24 wird rechnerisch eine 37,5 Std.-Woche hinterlegt. Im Januar 2025 können bis zu 60 Stunden auf Wunsch des Beschäftigten ausgezahlt werden.
  • Erhöhung des Zuschusses zum Urlaubsgeld um 150 Euro ab 2025. Bei LTLS: +75 Euro
  • Urlaubsgeld und +75 Euro Weihnachtsgeld ab 2025.
  • Erhöhung des Zuschlags zum JobTicket auf 30 Euro/Monat ab 1.1.24.

Für die DLH:

  • Erhöhung der Teammanager- und Gruppenleiter-Zulagen auf 600 Euro/Monat. Befristet bis zum Abschluss einer neuen Vergütungsstruktur oder 31.12.2025.
  • Einführung einer Verkehrsleiterzulage in Höhe von 400 Euro/Monat. Befristet bis zum Abschluss einer neuen Vergütungsstruktur oder 31.12.2025.
  • Ermöglichung einer freiwilligen Arbeitszeiterhöhung auf 40 Std./Woche befristet bis zum 31.12.25,sofern beide Seiten (Arbeitnehmer und Arbeitgeber) akzeptieren bzw. Bedarf anzeigen. Pro Teilnahmemonat zusätzlich 175 Euro Prämie.
  • Für die LTLS: Die Leistungszulage wird auch für 2025 zugesichert.
  • Laufzeit 24 Monate und danach 6 Wochen Friedenspflicht. Tarifverhandlungen werden vorabaufgenommen. Tariferhöhungen sind unabhängig von der Friedenspflicht zum 1.1.26 möglich.

Für die Auszubildenden:

  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 120 Euro zum 1.1.24.
  • Erhöhung des Zuschlags zum JobTicket auf 46,55 Euro/Monat (aktuell Vollfinanzierung DE- Ticket). Die betriebl. Regelungen zu Heimfahrten bleiben explizit davon unberührt.
  • Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro (1.000 Euro im Apr oder Mai 24, 1.000 Euro im Nov 24).
  • Weitere Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 80 Euro zum 1.3.25.
  • Erhöhung des Zuschusses zum Urlaubsgeld um 75 Euro ab 2025.
  • Verlängerung der bisherigen Übernahmeregelung bis zum 31.01.2029

Unsere Bewertung

Als ver.di Konzerntarifkommission empfinden wir dieses Schlichtungsergebnis als guten und annehmbaren Kompromiss. Wir mussten zwar die Kröte der 24 Monate Laufzeit schlucken, jedoch haben wir bzw. habt ihr mit uns gemeinsam so viel erreicht: Einen deutlich besseren Abschluss als andere Beschäftigtengruppen im Konzern, keine Nullmonate, die höhere Erhöhung zum Beginn der Laufzeit, die Wiedereinführung der Schichtzulage und so viel mehr. All das ist ein Ergebnis unseres "neuen Bodens". Wer von uns allen hätte ein solches Ergebnis zum Anfang der Kampagne erwartet!? Deshalb wollen und werden wir unseren erfolgreichen Weg der letzten Monate fortsetzen und weiter an der Neuaufstellung arbeiten.

Zeitnah werden wir uns mit weiteren Infos zur ver.di-Mitgliederbefragung bei euch melden.

Bis dahin wünschen wir euch gute Diskussionen und Beratungen in den Betrieben und schöne Ostertage.

Schlichtunsergebnis DLH 2024 Bodenpersonal Autor: Marvin Reschinsky

04.03.2024

Jetzt spielen alle Instrumente: Konzernweit auf die Straße!

In der Rückkopplung zum Angebot der Arbeitgeberseite aus der letzten Verhandlung am 21. Februar sagten über 90 Prozent von euch: „Das reicht nicht aus! Wir sind weiter streikbereit.“

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