21.02.2017

Sparen am falschen Platz

Am Abfluggate des Frankfurter Flughafens beschwerte sich ein älteres Ehepaar über den schlechten Service auf einem LH-Zubringerflug. Bei näherem Hinhören wurde deutlich, dass es sich um sehr betuchte Kunden der Business-Class handelte, die zu ihrem Haus im Ausland unterwegs waren, natürlich auch Upperclass mit LH!


Zeitunglesen © Sebra Fotolia

Es stellte sich heraus, dass der Purser auf dem Zubringerflug anscheinend nicht in der Lage war, der älteren Dame und ihrem Mann, beide so Mitte 70, zur Überbrückung der Flugzeit eine Frauenzeitschrift und ein Wirtschaftsmagazin für den Mann anzubieten. Er versuchte anscheinend ohne Erfolg, stattdessen das neue Onlinesystem für Tablets schmackhaft zu machen. Gäste: „Also wissen Sie, meine Frau und ich sind Vielflieger, wir haben schon viel gearbeitet in unserem Leben und wir sind gute Kunden. Kann es denn zu viel verlangt sein, wenn wir nur eine kleine Zeitschrift zum Schmökern haben wollen“?

Die Kollegin am Schalter reagierte souverän und ruhig, genauso wie sie es im Umgang mit zahlungskräftiger Klientel gelernt hatte und erklärte, dass auch an Zeitungen gespart werden müsse und diese Entscheidung vom Management getroffen wurde. Doch alle Entschuldigungsversuche und Beschwichtigungsversuche liefen ins Leere und zurück blieben enttäuschte HONs.

Wutschnaubend ergänzte man hinterher beim Verlassen des Schalters: „So schlecht wurden wir seit Jahrzehnten nicht mehr behandelt - Sie scheinen es nicht mehr nötig zu haben“!

Was mag da in den Köpfen der Kunden wohl zukünftig vorgehen? Wer entscheidet denn so etwas gegen den eigenen Kunden? Es geht halt nichts über eine Zeitschrift aus Papier, die beim Umblättern auch mal raschelt.


Sparen Kundenzufriedenheit Autor: Jörg Deike

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